Wichtig ist ein dem Patientenalter gerechtes Untersuchungsverhalten. Die Symptomsuche sollte in unauffälliger Form erfolgen. Heben Sie immer auch das Positive der Untersuchung hervor. Bestätigen Sie dem Kind, dass es grundsätzlich gesund ist. Ziel ist es, dem Kind die Sicherheit zu vermitteln, dass es über seine Gewalterfahrungen frei sprechen kann.
Eine Orientierung und Hilfestellung für den Ablauf der Untersuchung sowie die Dokumentation geben Ihnen die Befundbögen im Downloadbereich.
Bei Verdacht auf Misshandlung das unbekleidete Kind untersuchen
Symptome, die auf körperliche Misshandlung deuten können, sind häufig nicht einfach zu bestimmen. So muss in jedem Fall das unbekleidete Kind untersucht werden. Es gibt mehrere Symptome, die den Verdacht auf Misshandlung sofort wecken sollten.
Stress-Symptome
Überängstliches Verhalten oder eine stark angespannte Bauchdecke in der Untersuchungssituation sollten an die Möglichkeit von Stress und Anspannung beim Kind und eine belastende Lebenssituation denken lassen.
Kriterien für Hämatome und Wunden auf der Haut
Hämatome und Hautwunden sind die Befunde, die in der täglichen Praxis am häufigsten im Zusammenhang mit Misshandlung vorkommen. Auf folgende Kriterien sollte geachtet werden: Lokalisation, Gruppierung, Formung und Mehrzeitigkeit. Bei 90% der Misshandlungsopfer werden Symptome der Haut (Hämatome, Striemen, Narben) an nicht exponierten Stellen (untypisch für Sturzverletzungen) und in verschiedenen Altersstadien (Verfärbungen und Verschorfungen) beobachtet.